Es fällt schwer etwas über Alex zu schreiben – Nicht weil mir nichts einfällt, sondern weil ich nicht weiß, wo ich beginnen soll.
Alex hat das Leben geliebt und genossen. Ich bin froh, dass ich nicht nur sein Pastor war, sondern auch Freund und Weggefährte. Als Arzt und Orthopäde hat er dafür gesorgt, dass Menschen sich schmerzfrei bewegen können. Aber nicht nur durch seinen Job hat er Menschen bewegt, sondern auch durch seine Art und unbändige Lebensfreude.
Ihm war es wichtig, für andere da zu sein. Immer wieder reiste er auf die Philippinen um dort den Ärmsten der Armen zu helfen.
Als er und seine Familie 2006 seinen Einsatz als Missionsarzt abbrechen musste, war das für Alex eine Katastrophe. „Für mich war es eine
Katastrophe und das ist es immer noch“, erklärt er 2010 in einem Interview (family 2/10) . „Ich habe das Gefühl gehabt, dass ich wirklich gebraucht werde. Man
konnte dort mit viel weniger viel mehr bewirken. Hier geht es bei den Patienten meist um Zweitmeinung und Schuldfragen. Dort sind die Menschen froh, wenn sie überleben.”
Andere Menschen bewegen, dass hat er auch dann noch getan, als er sich selbst keinen Millimeter mehr bewegen konnte. Nun nicht mehr als Orthopäde und Arzt, aber als Freund, Vater und Ehemann. 2016 hat man ALS bei ihm diagnostiziert, eine unheilbare Krankheit, die das zentrale Nervensystem stört und zum Erliegen bringt.
Im April 2018 ist Alex im Kreis seiner Familie gestorben. Manch einer sagt vielleicht, er hat den Kampf gegen die Krankheit verloren. Aber dem ist absolut nicht so. Bis zum Schluss war Alex der Sieger. Er war voll von Dankbarkeit, egal mit welcher Wucht die Krankheit zugeschlagen hat. Die Krankheit hat ihm das Laufen genommen, das Schmecken, das Umarmen, das Arbeiten, das Reden, aber seine Lebenslust, Lebensfreude und seine Dankbarkeit konnte sie ihm nicht nehmen.
Er wurde nicht bitter noch hat er sich zurückgezogen. Er blieb sich, dem Leben, der Freude und seiner Familie treu! Er wollte leben und er hat gelebt – bis zum Schluss!
Und er tut es weiter. Unter anderem in unserem Bus.